Historisches Sachsen
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Burgk   
 
Allgemeines
 
Information

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Beschreibung
Mit Dresden zusammengewachsen ist heute das am Fuße des Windberges liegende Freital, das 1921 aus dem Zusammenschluss mehrere Dörfer entstand. Seit dem 14. Jahrhundert als Herrensitz bekannt, bildete in dem Ort das Schloss Burgk als Residenz des Baron Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk im 19. Jahrhundert den administrativen Mittelpunkt der Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Eisenhüttenwerke.
Der Bergbau hatte in Burgk eine lange Tradition. Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts ist ein Steinkohleabbau nachgewiesen, der aber anfangs nur wenig bedeutsam war. Die Rittergutsbesitzer lebten von der Landwirtschaft. Über 200 Jahre gehörte das Gut den Herren von Zeutsch, die um 1580 auch das Schloss errichten ließen.
1768 erwarb Carl Gottfried Dathe das Rittergut vor allem wegen der reichen Steinkohlevorkommen. Er hatte die Zeichen der Zeit erkannt und wollte seine Chance auf einen effektiven Kohlebergbau nutzen. Der größte Aufschwung setzte jedoch unter Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk ein. Er gründete 1819 die Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und 1827 auch Eisenhüttenwerke.
Der Bergbau warf riesige Gewinne ab. Die voranschreitende Industrialisierung benötigte zum Betrieb ihrer Dampfmaschinen immer mehr Kohle. So entwickelte sich der Freiherr zu einem der bedeutendsten Montanunternehmer in Sachsen.
Durch den Freiherrn wurde auch das ursprünglich im Renaissancestil errichtete Herrenhaus umgebaut. Es erhielt 1846 sein heutiges Aussehen im neugotischen Stil mit zierlichen Giebeln und einem schlanken Turm. Die Gartenseite schmückt eine Terrasse mit Freitreppe.
Mit dem Tod des Freiherrn von Burgk 1872 begann der Abstieg des Geschlechts. Das Herrenhaus war nicht mehr ständig bewohnt; der Kohlebergbau im Döhlener Becken immer weniger rentabel. Schließlich mussten die Freiherrlich von Burgker Steinkohlewerke 1930 Konkurs anmelden. Die letzte Besitzerin des Gutes, Elisabeth von Boxdorf - eine Freiin von Burgk -, wurde im Zuge der Bodenreform enteignet. Anschließend überführte man das Schloss in eine museale Nutzung und ersparte ihm somit eine vollständige Plünderung.
Seit 1946 befinden sich im Schloss sowie im dazugehörigen Rittergut die 1923 gegründeten Städtischen Sammlungen Freital zur Bergbau- und Regionalgeschichte und zur Dresdner Kunstgeschichte mit kostbaren Werken des 18. bis 20. Jahrhunderts. Glanzpunkt der Ausstellung bilden neben den Werken Dresdner Romantiker neun klassische Gemälde von Otto Dix.
Um den Windberg und den Ort Burgk rankt sich auch eine bekannte Sage: Rotkopf Görg war Dorfmusikant und hatte in Deuben seine Arbeit verrichtet. Auf dem Heimweg nach Burgk musste er auch die Wälder an den Windberghängen durchqueren. Plötzlich trat ein Berggeist auf ihn zu und forderte ihn auf, in seinem Bergschloss zum Tanz aufspielen, aber kein Wort dabei zu reden! Reicher Lohn erwarte ihn! Unsicher folgte Görg dem Berggeist. An einer Stelle öffnete sich plötzlich der Berg. Sie gingen durch ein großes Tor und betraten die herrlichsten Räume. Zuletzt kamen sie in einen Saal, der glitzerte vor lauter Gold und Edelsteinen und war von tausend Kerzen hell erleuchtet. Eine Menge kleiner Menschen, Männer und Frauen in vornehmer Tracht, waren dort versammelt und warteten auf Tanzmusik. Als Rotkopf Görg zu spielen begann, fassten sie sich sogleich bei den Händen und tanzten nach Herzenslust. Doch bald waren die Tänzer müde. "Was forderst du für eine Belohnung?", fragte der Berggeist. Aber Rotkopf Görg sagte kein Wort, wie ihm befohlen worden war, sondern hielt nur seinen Hut demütig vor sich hin. Da ergriff der Berggeist eine Schaufel, fuhr mit ihr in den Haufen der im Kamin glühenden Kohlen und schüttete sie in den Hut. Rotkopf Görg war entsetzt, wagte jedoch nicht zu widersprechen. Erst vor seinem Haus schütte er die Kohlen aus seinem Hut und legte sich schlafen. Am nächsten Morgen musterte er seinen Hut. Dem war nichts passiert, doch fiel zum Erstaunen von Rotkopf Görg ein Stück glänzenden Goldes aus seinem Futter. Da wurde ihm alles klar: Die glühenden Kohlen waren Gold gewesen! Schnell eilte er vor seine Haustür um die am Abend zuvor weggeworfenen Kohlen zu holen. Doch er fand nur noch graue Asche ...
Das Denkmal der Sagengestalt Rotkopf Görg ist heute noch im idyllischen Schlosspark mit seinem kleinen Schlossteich zu sehen.
 
Bildergalerie
Schloss Burgk
Schloss Burgk von der Gartenseite
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