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Beschreibung
Unmittelbar an der sächsisch-thüringischen Landesgrenze liegt Deutschlands einzigartiger Museumskomplex, das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain. Die Museumsanlage vereint Freilicht-, Technik-, Landwirtschafts-, Geschichts-, Volkskunde- und ein Schlossmuseum.
Eine Dokumentation im Schloss mit seinen zwei achteckigen Treppentürmen und ein Rundgang durch das Museum mit Landwirtschaftsgebäuden, Bockwindmühle, Dorfschule, Bäckerei, Brau- und Brennereihaus vermitteln ein Bild des ehemaligen Gutslebens im Pleißegebiet. Die umfangreiche Anlage besteht aus einem barockisierten Renaissanceschloss mit Parkanlage sowie dazugehörigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden.
Die Bezeichnung "Schloss" schmeichelt dem Gebäude ein wenig. Den zentralen Bereich des Museumskomplexes bildet das ehemalige Rittergut, dessen Ursprünge auf die Zeit des mittelalterlichen Landausbaus im 12. Jahrhundert zurückgehen. 1316 wird als erster Adliger Ludewik von Blancken nachgewiesen, der dem Gut auch seinen Namen gab. Die erste urkundliche Erwähnung einer Wasserburg erfolgte Anfang des 15. Jahrhunderts. Schnell wechselten die Besitzer: die Herren von Ende, Balthasar von Ziegler, Heinrich von Winkler, Friedrich von Schönberg.
Doch die ständigen Besitzerwechsel hatten auch Auswirkungen auf die Bausubstanz: Balthasar von Ziegler errichtete 1573 einen Neubau. 1780-84 war es Carl Gottlob Scheuereck, der die Schlossanlage mit barocken Elementen versah.
1661 brannten große Teile des Gutes ab. Gottlob von Neitschütz, Gouverneur von Leipzig, ließ um 1700 eine neue Schlossanlage aufbauen und das Vorderschloss hinzufügen. Ihm folgten die Herren von Rex.
1774 führte der Bürgerliche Carl Gottlob Scheuereck, der das Gut von Generalmajor von Rex erwarb, eine neue Zeit ein. Er engagierte sich für soziale Belange, vergaß aber auch nicht den Schlosskomplex umfassend zu modernisieren. Die Scheuerecks begannen auch mit der Herstellung von Bier. Zudem dienten die Gebäude einer Brennerei und der Fischzucht. 1866 gründeten sie eine Obstbaumschule.
Nach dem 2. Weltkrieg sollte das Schloss abgerissen werden. Die Blankenhainer Bürger konnten es jedoch verhindern. Schon frühzeitig wurde eine ausgeprägte Wirtschaft neben dem Schloss betrieben. Was lag da näher, als die Schaffung eines Agrarmuseums zu planen. Bereits seit 1952 existierten solche Pläne, doch erst 1981 erfolgte die Eröffnung. Heute können im Schloss die herrschaftlichen Wohnverhältnisse besichtigt werden. Ausstellungen über die Landwirtschaft, Schauflächen mit historischen Nutzpflanzen und ein Schlosspark ergänzen das Angebot.
Die Kirche innerhalb des Komplexes wird in die Museumsführungen einbezogen. Der Pfarrhof besteht aus drei Einzelgebäuden.
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Bildergalerie |
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Schloss Blankenhain |
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Schloss Blankenhain |
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