Historisches Sachsen
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Ebmath   
 
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Information

Vogtlandkreis

Beschreibung
Ebmath liegt unmittelbar an der Grenze zur Tschechischen Republik an einer fingerartigen Ausstülpung des tschechischen Hoheitsgebietes in die Bundesrepublik Deutschland, die wegen ihrer Form auch "Ascher Zipfel" oder historisch "Ascher Ländchen" genannt wird. Größte und damit namensgebende Ortschaft ist die tschechische Stadt Aš. Erste nachweisbare Lehensherren des Gebietes um Asch waren die Vögte von Weida, die dort versuchten, ihren Einflussbereich auszubauen. Neben den Vögten gewann auch die Familie von Neuberg zunehmend an Bedeutung. Durch die Heirat der Hedwig von Neuberg mit Konrad von Zedtwitz kam die Herrschaft Asch im 14. Jahrhundert in den Besitz der Herren von Zedtwitz, die bereits in der näheren Umgebung begütert waren. 1557 wurde das Gebiet um Asch durch ein Dekret Ferdinands I. aus dem Geschlecht der Habsburger ein reichsunmittelbares Lehen der böhmischen Krone, behielt aber u.a. wegen des Verbleibs beim protestantischen Bekenntnis eine Sonderstellung. 1774 erfolgte dann nach langem Widerstand der Herren von Zedtwitz die endgültig Integration des Ascher Ländches in das Königreich Böhmen.
Das in Sachsen gelegene Rittergut Ebmath stand lange mit dem zehn Kilometer entfernten Rittergut Sachsgrün in Verbindung, hatten beide Güter doch über Jahrhunderte die gleichen Gutsherren. Beide Güter gehörten im 15. Jahrhundert der Familie von Feilitzsch und im 17. Jahrhundert der Familie von Streitberg. Nach dem Tod des Hans Wilhelm von Streitberg 1690 fielen Ebmath und Sachsgrün als erledigtes Mannlehen an den sächsischen Kurfürsten zurück, der sie an den Oberküchenmeister und späteren Hofmarschall Philipp Ferdinand von Reibold übertrug. Das seit dem 15. Jahrhundert bekannte sächsische Adelsgeschlecht gelangte im Vogtland, Meißen und in der Lausitz zu bedeutendem Grundbesitz. Da Philipp Ferdinand von Reibold auf Unterneundorf, Sachsgrün und Ebmath 1716 ohne männlichen Erben starb, ging 1723 der Besitz über seine einzige Tochter Christiane Erdmuthe von Reibold, die in die Familie von Brandenstein eingeheiratet hatte, an Heinrich August von Brandenstein. Seine Nachfahren veräußerten das Rittergut 1900 zum Zwecke der Aufforstung an das Königreich Sachsen. Im Herrenhaus richtete man Amtswohnungen für die in Ebmath stationierten Grenzaufseher ein.
Das zweistöckige und mit einem Walmdach versehene Gebäude des Herrenhaus geht wohl auf einen Bau aus dem späten 17. oder frühen 18. Jahrhundert zurück. Nach der Auflösung des Rittergutes erfolgte ein Umbau im Neorenaissancestil. 2006 wurden der Hof und das Wohnhaus an eine Unternehmerin verkauft und nochmals stark verändert.
 
Bildergalerie
Herrenhaus Ebmath
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