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Beschreibung
Das Schloss Gröba befindet sich im einem Stadtteil von Riesa nördlich der Döllnitzmündung und der Einfahrt des Riesaer Hafens. Das dazugehörige Rittergut lag auf der südlichen Seite der Hafeneinfahrt.
Hervorgegangen ist der Herrschaftssitz aus einer im 10. Jahrhundert gegründeten Burg, die früher die Elblinie sicherte. Eine erste urkundliche Erwähnung fand Gröba als "burcwardum Grobe" anlässlich einer Schenkung des Burgwards an das Bistum Naumburg durch König Heinrich IV. Damit ist Gröba älter als die Stadt Riesa, in welche Gröba 1923 eingemeindet wurde. Doch die Industriealisierung und der Hafenbau im 19. Jahrhundert haben die Umgebung des Schlosses wesentlich verändert. Außer dem Herrenhaus deuten nur noch Nebengebäude, das Wirtschaftsgebäude, der Park mit seinem 300 Jahre alten Baumbestand und Reste der Einfriedung sowie ein Torbogen, eine Steinbank, ein Brunnen und eine Grotte auf den ehemaligen Herrensitz hin. Dabei war das Rittergut Gröba seit dem 15. Jahrhundert Mittelpunkt einer ansehnlichen Grundherrschaft der Familie von Nitzschwitz und gehörte im 18. Jahrhundert der aus einem märkischen Uradelsgeschlecht stammenden Familie von Arnim, nachdem der königlich-polnische und kurfürstlich-sächsische Kammerherr Johann Georg von Arnim 1696 Marie Magdalena von Nitzschwitz geheiratet hatte.
1707 wurde das Schloss in seiner heutigen Form durch Johann Georg von Arnim errichtet. Bei dem stattlichen Bauwerk mit dreizehn Fensterachsen erheben sich über einem hohen Sockelbau zwei Obergeschosse und ein Mansardwalmdach mit Dachhäuschen. Auf einen holländischen Einfluss weisen die aufgeputzte Fassadengliederung mit ihren teils rauen, teils glatten Putzflächen und das Dachhäuschen mit seinem geschwungenen Giebel hin. Im leicht hervortretenden, dreiachsigen Mittelrisalit auf der Hofseite besitzt das mittlere Fenster eine kräftige Verdachung aus Sandstein. Die Wappen im Bogenfeld unter einer Grafenkrone und eine Inschrift erinnern an den Bauherrn Johann Georg von Arnim und dessen Ehefrau Magdalena von Nitzschwitz. Der Balkonvorbau am Haupteingang darunter mit seinen vier dorischen Säulen und dem geschmiedeten Eisengitter im klassizistischen Baustil wurde erst im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Das mittlere Fenster gestaltete man zu einer Balkontür um. Zur gleichen Zeit erhielt der Bau von 1707 auch einen Dachreiter, einen kräftigen Aufbau mit abgerundeten Ecken, schwach gewölbtem Dach und einem abschließenden Kreuz. Der Turm wurde jedoch nach 1945 wieder abgenommen.
Vor dem Schloss lag ursprünglich der Wirtschaftshof, doch Theodor Rüssing verlegte diesen 1838 auf eine kleine Anhöhe auf der anderen Seite der Döllnitz, um ihn vor dem Hochwasser der Elbe zu schützen. Gleichzeitig brach man die alten Wirtschaftsbauten des Rittergutes bis auf wenige Gebäude ab. Auf dem so freigewordenen Gelände konnte der heutige Schlosspark angelegt werden, in dem sich noch ein rundes Sandsteinbassin, eine Sitzbank und eine Grotte befinden.
1783 ging Schloss Gröba in den Besitz von Johann Carl Benedict von Wacker über. Ihm folgten 1814 die Familie Rüssing und 1855 die Familie von Kommerstaedt. Die starke Ansiedlung von Fabriken und Industriebetrieben in dieser Zeit rief jedoch auch einen regen Schiffs- und Eisenbahnverkehr hervor. Zum Transport von Waren brauchte die Industriestadt Riesa deshalb einen ausreichend großen Hafen an der Elbe, wofür sich die Döllnitzmündung unmittelbar auf der Rückseite des Schlosses anbot. So wurde 1886 bis 1888 das langgestreckte Hafenbecken angelegt, das damit aber auch den Rittergutshof auf der anderen Döllnitzseite in eine Randlage drängte.
Letzter adliger Besitzer des Schlosses war Wilhelm von Altrock, der als Rittergutsbesitzer 1945 enteignet wurde. Von 1949 bis 1975 war im Schloss ein Altersheim untergebracht. Danach stand es leer. Schließlich zog 1983 der Rats des Kreises Riesa in das zwischenzeitlich umgebaute Haus ein. Das spätere Landratsamt musste das Schloss jedoch 1990 wegen der Zusammenlegung der Kreisverwaltungen räumen. Ab 2001 befand sich im Schloss ein Café, welches die Besitzerfamilie 2005 wieder aufgab. Seit 2012 nutzt eine Berliner Firma das Anwesen für betreutes Wohnen.
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Bildergalerie |
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Schloss Gröba |
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Wappen an der Hofseite |
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