Historisches Sachsen
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Hohnstein   
 
Allgemeines
 
Information

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Beschreibung
Am Randes des Nationalparks Sächsische Schweiz erhebt sich auf einem zerklüfteten und schwer zugänglichen Felssporn über dem romantischen Polenztal die Burg Hohnstein. Die Gebäude teilen die Anlage in einen alten (hinteren) Teil und dem später davorgesetzten Unteren Schloss aus dem 16. Jahrhundert.
In Anlehnung an die Burg aus dem 12. Jahrhundert entstand eine kleine, 1445 erstmals als Stadt genannte Ansiedlung. Die ursprünglich mittelalterliche Burg ist in der Bebauung des 17./18. Jahrhunderts erhalten geblieben, als man die einst hölzernen Anlagen durch Steinbauten ersetzte.
Eine der ältesten Urkunden aus dem Jahre 1353 weist die Burg als Sitz des böhmischen Adelsgeschlechts der Berken (Birken) von der Duba aus. Sie waren bis zum 15. Jahrhundert die machtpolitischen Widersacher der meißnischen Wettiner. Die ursprüngliche Aufgabe der Burg bestand im Schutz der Handelsstraßen und der Sicherung der Grenzen zur Mark Meißen. Dank ihrer günstigen Lage ist die Burg niemals erobert worden.
Leider sind aus der Frühperiode der ursprünglichen Anlage nur wenige Spuren verblieben. Die Kernburg befand sich einst im hinteren Teil und war über Zugbrücken zugänglich, die man später durch steinerne Brücken ersetzte. Steile Felswände schützten den Felsen auf natürliche Weise. Den Zugang gewährte nur ein Tor.
Das Hintere oder Alte Schloss gehört zur ältesten Burganlage. Es brannte 1604 und 1632 ab und entstand um 1870 in seinen jetzigen Formen.
Im oberen Burghof befand sich auch der "Ausfall". Im Belagerungsfalle konnte die Burgbesatzung über diese Treppen mit Ausgang zum Burggarten die Burg heimlich verlassen. Zur Absicherung war der Weg mit mehreren Fallgittern gegen äußere Feinde wirkungsvoll abgesichert.
1443 brachte der Kurfürst von Sachsen die Burg durch Kauf und Tausch in seinen Besitz. Über die Herren von Schleinitz gelangte Burg Hohnstein 1524 an Ernst von Schönberg. 1543 erhielt der Wettiner Herzog Moritz von Sachsen durch Rückkauf und Tausch Burg Hohnstein zurück und nutzten sie als Verwaltungs- und Justizamt für fünf Städte und 48 Dörfer. Zur gleichen Zeit - als der Wehrcharakter der Burg nahezu aufgegeben wurde - entstand das Untere Schloss als Jagdschloss für den Kurfürsten und seine hohen Gäste.
Nach Ablösung des Amtes 1857 diente Hohnstein als "Königliche Landeskorrektionsanstalt" und seit 1919 als Jugendgefängnis. 1924 eröffnete mit 1.000 Übernachtungsplätzen die größte Jugendherberge Deutschlands. Bald darauf, 1933, richteten die Nationalsozialisten ein "Schutzhaftlager" für ca. 5.600 politische Gefangene ein. Ab 1935 erfolgt die Nutzung als Herberge, Schullandheim und Wehrertüchtigungslager, dann als Kriegsgefangenenlager und Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene. Ab 1949 war die Burg wieder Jugendherberge.
Nach der politischen Wende in der DDR baute man die Burg als Naturfreundehaus aus. Seitdem bietet sie als Besichtigungsstätte vielen Gästen einen erholsamen Aufenthalt.
Im Museum können die Besucher die Geschichte der Burg nachempfinden. Weitere Ausstellungen informieren über die Flora und Fauna des Elbsandsteingebirges.
 
Bildergalerie
Burg Hohnstein
Burg Hohnstein
Oberer Burghof und mittleres Schloss
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