Historisches Sachsen
Das Portal für die Schlösser, Burgen und historischen Ruinen im Freistaat Sachsen
Klix   
 
Allgemeines
 
Information

Landkreis Bautzen

Beschreibung
Im Süden der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, etwa 11 Kilometer nordöstlich von Bautzen in der Flussaue der verzweigten Spree, liegt der ehemalige Gutshof des kleinen Ortes Klix auf einer von Spree und Klixer Mühlgraben umschlossenen Insel. Klix gehörte seit Anfang des 13. Jahrhundert zahlreichen bedeutenden Adelsfamilien. Der heutige Ort wurde erstmals 1222 in einer bischöflichen Urkunde erwähnt. Mit der Nennung von Waltherus de Kluiz ist 1282 auch erstmals ein in Klix ansässiger Herrensitz verzeichnet. Von seinem Stammhaus Klix leitete sich das zum Oberlausitzer Uradel gehörende, inzwischen aber erloschene Adelsgeschlecht Klüx ab. Eine weitere frühe urkundliche Nennung erfolgte mit Jenchin de Clux im Jahre 1324. Im 16. Jahrhundert wohnten die Herren von Nostitz im Ort, gefolgt von den Familien von Schönberg, von Gersdorff und von Zezschwitz.
Das Herrenhaus geht wahrscheinlich auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück, von der sich keine älteren Reste mehr erhalten haben. Die günstige Lage zwischen der Hauptspree und kleinen Teichen bot sich wegen ihres natürlichen Schutzes als Bauplatz förmlich an. Wohl Mitte des 18. Jahrhunderts wurde auf dem Gelände des Rittergutes das Herrenhaus errichtet, das man 1894 umbaute und mit reichem Dekor schmückte. Der malerische Herrensitz besteht aus zwei Flügeln, die sich zu einem T formen. Das Portal und die rechteckigen Fenster sind mit Sandsteinlaibungen und Schlusssteinen versehen. Ein Krüppelwalmdach mit Gauben gibt dem zweigeschossigen Bau ein herrschaftliches Aussehen. Über der Eingangsachse befindet sich ein Zwerchhaus. In einem Winkel der Gebäudeflügel ist ein runder, viergeschossiger Turm mit Zeltdach und einem laternenartigen Aufsatz mit Zwiebelhaube angebaut. Die Wetterfahne auf der Spitze zeigt das Jahr 1894 an.
1872 endete die Besitzfolge adliger Herren. Fortan wohnten in Klix bürgerliche Familien. 1892 kaufte Albin Boehmer des Gut. Ihm folgte 1916 der Kommerzienrat Richard Reinecker aus Chemnitz. Mit der Bodenreform nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Rittergut aufgeteilt, wodurch der Hof seine einst geschlossene Gestalt verlor. Im Herrenhaus richtete man ein Gemeindeamt sowie einen Kindergarten ein. Auch heute noch befindet sich hier eine Kindertagesstätte.
Westlich des Rittergutes liegt der von zahlreichen Gewässern gesäumte ehemalige Gutspark. Er ist für Besucher öffentlich zugänglich.
 
Bildergalerie
Herrenhaus Klix
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