Historisches Sachsen
Das Portal für die Schlösser, Burgen und historischen Ruinen im Freistaat Sachsen
Königsbrück   
 
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Landkreis Bautzen

Beschreibung
Königsbrück, eine Kleinstadt am westlichen Rand der Lausitz, besitzt eines jener Schlösser, deren Geschichte weitgehend im Dunkeln liegt. Die Stadt entwickelte sich bei dieser Zollfeste der böhmischen Könige an einer Furt über die Pulsnitz im Verlauf der Hohen Straße. In einer lateinischen Urkunde vom 13. Oktober 1248, in welcher die Brüder Witego von Kamenz bei der Stiftung des Klosters St. Marienstern genannt werden, finden auch der Zoll und der Ort erstmalig eine Erwähnung. Vermutlich befand sich schon damals nahe der Grenzfeste eine kleine Handelsniederlassung.
Königsbrück gilt als eine der ältesten Zollstellen der Oberlausitz. Der Name stammt vermutlich von der Brücke, die hier frühzeitig an Stelle einer Furt erbaut und für die königlicher Brückenzoll erhoben wurde.
Anfang des 13. Jahrhunderts waren die Herren von Kamenz im Lehnbesitz von Königsbrück. Als erster namentlicher Herr erschien am 8. September 1298 Heinricus de Konigesbruk als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen von Meißen. Im 15. Jahrhundert ging der Besitz an die Burggrafen von Dohna über. An ihre 140jährige Herrschaft zwischen 1439 und 1579 erinnert jedoch nur noch die Brücke unterhalb des Schlosses.
Nach dem Tod des Landgrafen der Oberlausitz, Christoph von Dohna, 1560 ohne männlichen Erben, fielen Stadt und Herrschaft Königsbrück als erledigtes Lehen an die böhmische Krone zurück. Doch zwei Jahre später belehnte Kaiser Ferdinand I. Caspar von Dohna auf Straupitz mit der Herrschaft. Ihm folgten 1579 die Herren von Schellendorf.
Um 1700, in der Zeit der Schellendorfschen Herrschaft, muss das Schloss umgebaut oder mit einem Anbau versehen worden sein, da 1704 von einem neuen Schloss die Rede war. Das Schloss im Zentrum des Ortes ist ein dreigeschossiger Barockbau mit einer aufgemalten Pilastierung. Vor dem Schloss liegt der Wirtschaftshof mit dem Torhaus. Von dem Vorgängerbau im Renaissancestil aus dem 16. Jahrhundert ist lediglich ein Rest mit einem Portal (um 1550) erhalten.
In den nachfolgenden Jahren waren verschiedene Personen Eigentümer des Schlosses, bis es 1893 Kommerzienrat Naumann ankaufte und umfangreich erneuerte.
Nach der Bodenreform verließen die Naumanns Königsbrück. Das Schloss diente bis zu seiner Schließung im Dezember 2000 als Krankenhaus und Alten- und Pflegeheim. Inzwischen ist es in Privatbesitz übergegangen.
 
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Schloss Königsbrück
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