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Beschreibung
Sohland, ein Reihendorf am Fuße des 455 Meter hohen Rotsteins, erstreckt sich 7 Kilometer entlang des Schwarzen Schöps. Die Gemeinde liegt ca. 10 km westlich der Stadt Görlitz und darf nicht verwechselt werden mit Sohland an der Spree.
Erste Hinweise auf einen Ort gehen bis in das 13. Jahrhundert zurück. 1939 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Obersohland, Mittelsohland und Niedersohland zur Gemeinde Sohland am Rotstein zusammengeschlossen. Sechs Rittergüter (drei in Obersohland, zwei in Niedersohland und eines in Mittelsohland) bestanden in dem kleinen Ort, von denen das Rittergut Mittelsohland besonders bemerkenswert ist.
Sohland ist eng verbunden mit den alten Adelsfamilien "von Gersdorff" und "von Uechtritz". Auch das Schloss in Mittelsohland entstand nach einem Brand im Jahre 1802 unter Adolph Gottlob von Uechtritz. Der Neubau ist eine rechteckige Anlage mit aufwändig untergliederter Schauseite. Ein Mittelteil tritt dreiseitig hervor und weist damit deutliche Parallelen zur Gartenseite des Neuen Schlosses in Königshain auf. Im Mittelteil befinden sich Rundbogenfenster, während die anderen Fenster rechteckig ausgebildet sind. Die Eckpartien und der Mittelteil des Schlosses besitzen eine Putzquaderung, die sich von der glatten inneren Fassadengestaltung abhebt. Ein aufwändig gestaltetes, gewalmtes Mansarddach überdeckt in geschwungener Form auch den Mittelteil. Vor dem Schloss lädt ein kleiner gepflegter Park mit weißen Parkbänken und Springbrunnen zum Verweilen ein.
Die bereits außen sichtbare dreieckige Eingangsfront setzt sich auch im Innern fort. Hinter der rundbogigen Eingangstür zeigt sich eine geräumige Vorhalle mit abgeschrägten Ecken und Rundnischen. Neben dem Raum befinden sich zu jeder Seite zwei Zimmer. Im hinteren Teil führt ein Gang zum Treppenhaus. Die dreigeteilten Treppenläufe führen um ein rechteckiges Treppenauge herum bis in das Dachgeschoss. Im Obergeschoss erschließt ein Mittelflur die weiteren Räume.
Das Schloss Mittelsohland bleib jedoch nicht mehr lange im Besitz der Familie von Uechtritz. Adolph Gottlob von Uechtritz verlor seinen Besitz bei einer Versteigerung im Jahre 1837. Schließlich wurde Mittelsohland 1863 an Edgar Martini verkauft, der sich zusammen mit dem Pfarrer durch die Gründung eines Vereins zur Betreuung geistig behinderter Menschen einen Namen gemacht hat. Seine Nachfahren bewirtschafteten das Gut bis 1945. Nach der Enteignung von Theodor Martini richtete man im Schloss Wohnungen ein und brachte einen Kindergarten und ein Klassenzimmer unter. 1992 wurde die Schule geschlossen und das Schloss aufwändig saniert. Zwischenzeitlich stellt das Gebäude das Gemeindezentrum mit Verwaltung, Arztpraxis und fünf kleinen Wohnungen im Dachgeschoss dar.
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Bildergalerie |
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Schloss Mittelsohland |
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