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Beschreibung
Zwischen Bautzen und Löbau liegt in einem idyllischen Tal des Lausitzer Oberberglands der Ort Cunewalde. Im Jahre 1222 wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Die Ursprünge dürften aber weit früher zu suchen sein.
Das langgestreckte Reihendorf teilte sich einstmals in die drei Grundherrschaften Ober-, Mittel- und Niedercunewalde, von denen Ober- und Mittelcunewalde überwiegend in einer Hand lagen. Seit 1627 war das Herrenhaus Obercunewalde in Besitz der durch den Silberbergbau reich gewordenen Familie von Ziegler und Klipphausen. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts blieb das Rittergut im Besitz dieser in den niederen Adel aufgestiegenen Bürgerfamilie aus Meißen. Dann ging Obercunewalde durch eine Erbschaft an die Familie von Polenz über, die bis 1945 auf Obercunewalde saß. Schließlich wurde das Herrenhaus Obercunewalde 1949 abgerissen.
Das zweistöckige Herrenhaus auf quadratischem Grundriss war vollständig von einem Wassergraben umgeben. Eine zweibogige Brücke führte von einer Linde zum Eingang. Noch heute sind Teile des Fundaments unter der Erde erhalten. Zwischenzeitlich ist das Areal jedoch eingeebnet. Nur geringe oberirdische Spuren und Reste von Wall- und Grabenanlagen erinnern an seinen Standort.
Eng mit Cunewalde verknüpft sind Leben und Werk des Dichters Wilhelm von Polenz (1861-1903). Cunewalde war der Geburts- und Wohnort des Dichters, der den von Zola beeinflußten naturalistischen Roman "Der Büttnerbauer" (1895) schrieb. In ihm schildert der Schriftsteller den Niedergang einer bäuerlichen Familie und prangert seinen eigenen Adelsstand sowie dessen Unfähigkeit zur Lösung gesellschaftlicher Probleme an. Weitere Romane, Gedichte und Erzählungen gehören zum Lebenswerk des Dichters, der mit Lew Tolstoi in freundschaftlichem Briefkontakt stand.
Als 1877 der Gutshof Obercunewalde niederbrannte, ließ der sächsische Kammerherr und Klostervogt von Marienthal, Julius Curt von Polenz, auf dem alten Hofgelände 1880 einen Park nach einem Plan des Dresdner Hofgartendirektors Johann Carl Friedrich Bouché errichten. Der Park und die mittelalterliche Schanzenanlage sind ein geschichtsträchtiges Bodendenkmal in Cunewalde. Zu Ehren des Schriftstellers Wilhelm von Polenz errichteten die Landstände der Oberlausitz und ein literarischer Freundeskreis 1909 im Schlosspark ein Denkmal von Arnold Kramer.
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Bildergalerie |
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Reste der Bogenbrücke |
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