Historisches Sachsen
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Pirk   
 
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Information

Vogtlandkreis

Beschreibung
Unweit der alten Handels- und Heerstraße von Plauen nach Hof erhebt sich eine der größten Steinbogenbrücken der Welt. Die Elstertalbrücke Pirk erreicht eine Höhe von 60 Metern und überspannt mit einer Gesamtlänge von 503 Metern das Tal der Weißen Elster im Vogtland. Sie ist Teil der Bundesautobahn 72 und erhielt ihren Namen nicht nur vom darunter fließenden Fluss, die Weiße Elster, sondern auch von der nahen Ortschaft Pirk, einem Ortsteil der Gemeinde Weischlitz.
Nahezu in Sichtweite dieses außergewöhnlichen Bauwerkes befindet sich das alte Herrenhaus des Rittergutes Pirk. Pirk, über viele Jahr mit Türbel und Geilsdorf in Verbindung stehend, erfuhr bereits im 14. Jahrhundert eine erste Erwähnung. Über Jahre hinweg war das Rittergut im Besitz bekannter adliger Familien des Vogtlandes, so im 15. und 16. Jahrhundert in der Hand der Familien von Sack und von Geilsdorf, im 17. Jahrhundert gehörte Pirk den Familien von Reitzenstein und von Tattenbach und ab 1726 dem Geheimen Rat und Landeshauptmann Georg Ehrenfried von Nauendorf. Die Familie von Nauendorf gehört zum osterländischen Uradel und gelangte später vor allem in Sachsen zu Besitz und Ansehen.
Eine neue Zeit brach an, als 1749 die Söhne Georg Anthon Christian und Johann Ehrenfried von Nauendorf das Rittergut Pirk mit Türbel an den Plauener Handelsherrn Johann Friedrich Hüttner verkauften. Hüttner zögerte nicht lange und begann ein schlichtes, zweigeschossiges, barockes Herrenhaus zu planen, welches er in den Jahren 1751-53 errichten ließ. Mit seinen acht Fensterachsen, der symmetrischen Fassadengliederung, dem hohen Mansarddach und dem gelungenen Dachreiter strahlt es eine gewisse Harmonie aus. Eine Freitreppe an der Hoffront führt zum Eingangsportal, auf dem die Jahreszahl 1753 und das Monogramm des Hausherrn zu sehen sind. 1836 errichtete die Familie Hüttner auch noch das sogenannte Parkhaus auf der gegenüberliegenden Hofseite. Es diente als Wohn- und Stallgebäude.
Ein besonderes Privileg erfuhr Heinrich Eduard Hüttner 1912. Er war Abgeordneter des Sächsischen Landtages und wurde vom sächsischen König in den erblichen Adelsstand erhoben. Die Familie nannte sich seitdem "von Hüttner zu Pirk". Der letzte Gutsbesitzer, Heinrich von Hüttner zu Pirk, ist seit Ende des Zweiten Weltkrieges vermisst.
1945 wurde das Rittergut an Neubauern aufgeteilt. Das Herrenhaus fiel an die Gemeinde und diente als Konsumverkaufsstelle und Wohnhaus. Seit 2003 ist das Herrenhaus privatisiert. In das Gebäude zog eine Kräuterakademie ein.
 
Bildergalerie
Herrenhaus Pirk
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