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Beschreibung
Am rechten Ufer der Zwickauer Mulde erhebt sich ein außergewöhnlicher Herrensitz. Markant ist das mächtige, in Bruchstein gemauerte Erdgeschoss, welches den wehrhaften Charakter des Hauses betont, und das seit Mitte des 20. Jahrhunderts mit Brettern verschalte Fachwerkobergeschoss. Das gewalmte Dach hat eine Schieferdeckung. Dieses Bild will so gar nicht zu den sonst üblichen mittelalterlichen Befestigungen passen, doch ist die heutige Gaststätte Edelhof aus einer Wasserburg hervorgegangen. Reste des einst vollständig das Gebäude umschließenden Wassergrabens sind noch im Norden und Westen in Form von einem Teich erhalten. Der südliche und der östliche Abschnitt sind verfüllt.
Der heutige Edelhof wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von Vasallen der Herrschaft Hartenstein angelegt. Ihre Burg befand sich nur wenige Kilometer nordwestlich von Alberoda. Das Gebiet der Hartensteiner erstreckte sich bis an die Grenze zu Böhmen und umfasste im 16. Jahrhundert mehrere Städte, Dörfer und Waldungen. Eine erste schriftliche Erwähnung erfuhr Alberode im Jahre 1403 als Albirnrodde.
Im 15. Jahrhundert saßen auf dem Edelhof Mitglieder des bedeutenden Adelsgeschlechts von der Oelsnitz. Über die Herren von Schönburg kam Alberoda im 16. Jahrhundert an die Familie von Milkau, wobei der Edelhof gleichzeitig zum Rittergut erhoben wurde.
Im Oktober 1617 brannte der Herrensitz ab, wurde aber von seinem Besitzer Wilhelm Friedrich von Milkau in den folgenden Jahren wieder aufgebaut. Auf ihn geht auch das Sitznischenportal, welches den Zugang zum Gebäude bildet, zurück. Sein Monogramm WF. V. M. befindet sich noch heute über dem Wappen im Schlussstein. Im 18. und 19. Jahrhundert wechselten mehrfach die Besitzer, bis 1859 ein weiterer Brand die Wirtschaftsgebäude des Rittergutes vernichtete. Dann übernahm Fürst Heinrich Eduard von Schönburg-Hartenstein den Besitz und vermietete ihn an Carl Gottlob Hofmann. Hofmann baute das leerstehende Herrenhaus um. Ein Teil des Grabens wurde verfüllt und 1881 die Zugbrücke beseitigt.
1943 erwarb der Inhaber der Fa. Wäsche-Union, Bruno Ebert, aus Lößnitz den Edelhof von Fürst Alexander von Schönburg und nahm weitere Veränderungen am Gebäude vor. 1944 zog Ebert ein, doch nur wenige Monate später wurde seine Enteignung verfügt. Der Edelhof diente mehrere Jahre als Tuberkulose-Heilstätte und ab 1958 als Wohnhaus. In dieses zog 1972 die Familie Schüssel ein und begann mit der Renovierung des Gebäudes. Heute besitzt ein Nachfahre den Edelhof und betreibt seit 1991 im früheren Herrensitz ein beliebtes Ausflugslokal.
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Bildergalerie |
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Herrenhaus Alberoda |
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