Historisches Sachsen
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Altschönfels   
 
Allgemeines
 
Information

Landkreis Zwickau

Beschreibung
Hoch über dem Pleißetal thront auf einem Felskegel die Burg Schönfels, die ihr heutigen Aussehen im 15. Jahrhundert unter der Familie von Weißenbach bekam. Für die Anlegung der Burg soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1152-90) um 1180 verantwortlich sein. Damals diente sie als Schutz- und Wegewarte für die aus Bayern und Böhmen führende Heer- und Handelsstraße. Eine kleine Wasserburg im Plexgrund als Vorbefestigung sicherte die Hauptburg zusätzlich.
Die Burg war Mittelpunkt einer Herrschaft, die in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts zum Pleißenland gehörte. Im 13. Jahrhundert kam Burg Schönfels in den Herrschaftsbereich der Vögte. Ob die Vögte von Weida oder Plauen als Gründer anzusehen sind, bleibt ungeklärt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schönfels 1225 im Zusammenhang mit der Nennung von Burgmannen. Um 1300 ersetzte man die ursprünglichen Holzbauten durch Steinbauten. Mitte des 14. Jahrhunderts gehörte Schönfels den Reußen. Mit deren Aussterben fielen Burg und Herrschaft an die Wettiner.
Die von den Wettinern eingesetzten Grundherren bauten die Burg weiter aus. 1441 ging die Burg zunächst an die Herren von Erdmannsdorf. Von diesen gelangte Burg Schönfels in die Hände der Herren von Wildenfels, dann an einen Herrn von Sehrdingen und schließlich an die Herren von Weißenbach. Die hoch angesehene Familie baute noch im 15. Jahrhundert Gebäude über den gesamten Umfang der Ringmauer an. Seit der Behebung von Kriegs- und Brandschäden in den Jahren 1640-51 sind keine baulichen Eingriffe mehr erfolgt. So präsentiert sich die Burganlage ursprünglich wie kaum eine andere und gehört heute zu den besterhaltensten Burgen in Sachsen.
Die Anlage besteht aus einem umlaufenden Wall und Graben, Vorburg, Unterburg sowie Hauptburg mit Bergfried. Sie zeigt sich in einer einzigartig bewahrten Geschlossenheit und Ursprünglichkeit. Nach einem kurzen steilen Aufstieg durch den Ort erreicht man die Burg. Die einstmals durch doppelte Wallgräben geschützte Zweihofanlage lässt ihre unterschiedliche Altersstruktur leicht erkennen. Man betritt die ovale spätgotische Anlage über den östlichen Hof. Über dem Durchgang mit Tonnengewölbe befindet sich eine Burgkapelle (um 1500) mit einem von Matthias Krodel d.J. bemalten Renaissancealtar und einer einzigartigen Barockorgel (zweimanuelles Positiv mit Holzpfeifen, um 1730). Der Altar mit zwei Flügeln zeigt Gemälde der Geburt, Kreuzigung und Auferstehung. Die Kanzel mit farbig reich geschnitzten Holzarbeiten stammt aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Den Schlussstein des Kreuzgewölbes ziert das Wappen derer von Weißenbach.
Der zweite, westlich gelegene Burghof gibt sich als die alte Kernburg zu erkennen. Sie bewahrt an der höchsten Stelle den mittelalterlichen, 25 m hohen Bergfried und hölzerne Galerien, über die die oberen Stockwerke zu erreichen sind. Der runde Bergfried stammt aus dem 13. Jahrhundert. Er hat auf Höhe Oberkante der Gebäude einen Durchmesser von 7,50 Metern, eine Wandstärke von 2,80 Metern und einen Innendurchmesser von 2,00 Metern. Sein ehemaliger Eingang befand sich in 11,50 Metern Höhe. Sehenswert ist auch die im Obergeschoss der Burg eingebaute spätgotische Bohlenstube (Kemenate). Sie ist mit bemalten Holzbrettern ausgekleidet und diente als repräsentativer Wohnraum.
Seit 1975 ist Burg Schönfels als Museum öffentlich zugängig. Verschiedene Exponate geben Auskunft über die wirtschaftliche Entwicklung der Zwickauer Region, zur Geschichte der Burg sowie zum Thema Umwelt und Jagd. Außerdem gibt es ständig wechselnde Sonderausstellungen von zeitgenössischen Künstlern.
 
Bildergalerie
Burg Altschönfels
Kernburg
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