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Beschreibung
Auf halben Wege zwischen Pirna und Hohnstein thront Schloss Lohmen in waghalsiger Bauweise hoch über dem Tal der Wesenitz. Mit einer beeindruckenden Kühnheit wählten die nicht bekannten Erbauer der ersten Anlage diesen Platz.
Der Ursprung des Schlosses bleibt weitgehend im Dunkeln, wird seit dem 13. Jahrhundert, in denen über Lohmen berichtet wird, doch immer nur von einem "Vorwerk" oder "Rittergesesse", aber niemals von einem "castrum", geschrieben. Erst als Friedrich von Salhausen 1523 Lohmen an Wolf und Ernst von Schönburg verkaufte, erhellten sich die Ereignisse um das jetzige dreigeschossige und weitgehend schmucklose Gebäude.
Bekannt geworden ist Lohmen durch den Tausch von Lohmen, Wehlen und Hohnstein gegen Penig und Wechselburg, den die Herren von Schönburg im Jahre 1543 mit Herzog Moritz von Sachsen durchführten. 1567 schenkte Kurfürst August seinem Kammersekretär Hans Jenitz den Besitz für seine treuen Dienst. In diese Zeit muss auch der Neubau des Schlosses eingeordnet werden, denn eine Jahreszahl weist auf das Jahr 1568 hin.
Nach dem Tod des Herrn erwarb Kurfürst Christian I. das Anwesen von den Erben zurück. Christian II. veräußerte es jedoch bald darauf wieder an Hans Georg Wehse. Erst mit dem Kauf durch Kurfürst Johann Georg I. 1619 gelangte Lohmen endgültig in landesherrlichen Besitz.
Obwohl der Dreißigjährige Krieg auch Schloss Lohmen in Mitleidenschaft zog, bestimmte der sächsische Kurfürst Johann Georg II. 1659 das Schloss zum Leibgedinge für seine Gemahlin Magdalena Sibylle von Brandenburg-Bayreuth. Diese wählte das wohnliche Schloss später auch als Witwensitz.
1768 wandelte man Lohmen in ein kurfürstliches Kammergut um. Das Kammergut, welches eine florierende Wirtschaft besaß, warf gute Erträge ab und war bis zu seiner Auflösung stets verpachtet.
Mit dem Neubau des Herrenhauses und des westlichen Gutshofflügels um 1800 waren die Bautätigkeiten abgeschlossen. In seiner Blütezeit war der Schlosshof fast vollständig von allen vier Seiten umbaut. Leider wurden nach 1945 das Kammergut aufgelöst und die Stallungen sowie die Brennerei abgerissen. Nur das Schloss und der westliche Gutshofflügel sind erhalten geblieben.
Das Schloss, ein schlichtes dreigeschossiges Gebäude mit Satteldach, ist weitgehend schmucklos. Nur der noch erhaltene westliche Gutshofflügel strahlt mit seiner aufgemalten spätbarocken Fassade einen herrschaftlichen Eindruck aus.
Im sanierten Schloss sind heute die Gemeindeverwaltung und die Touristeninformation untergebracht. Nach der Sanierung des Gutshofflügels richtete man dort Arztpraxen ein. Der Aufzugsturm neben dem Schloss ist neueren Datums.
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Bildergalerie |
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Schloss Lohmen |
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Schloss Lohmen |
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