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Beschreibung
Nur wenige Leute wissen, dass sich an der Elbe von Pirna über Meißen bis Diesbar-Seußlitz das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands erstreckt. Bereits um 1200 fanden Rebflächen im Elbtal eine Erwähnung. Die Anbauflächen sind klein, die hier gekelterten trockenen Weine begehrt. Wer einen guten Tropfen genießen möchte, sollte zum lokalen Sekt aus Radebeul greifen, dem "Schloss Wackerbarth".
Das bedeutendste Weingut an der Straße von Radebeul nach Meißen befindet sich umgeben von dem terrassenförmig angelegten berühmten Wackerbarth'schen Weinberg und einem französischen Park im Barockschloss Wackerbarths Ruh. Weiß erstrahlt das renovierte Schloss in der Nachmittagssonne und lädt die zahlreichen Besucher nicht nur zu einer Kostprobe des erlesenen Weines, sondern auch zu einem Spaziergang über die Weinbergterrassen ein.
Der Bau wurde 1727-1729 nach Plänen des Landesbaumeisters Johann Christoph Knöffel als Alterssitz für den Minister Augusts des Starken, Christoph August Graf von Wackerbarth, errichtet. Wackerbarth war 1705 in den Reichsgrafenstand erhoben worden und stieg in der Folgezeit in höchste Ämter Sachsens auf, u.a. war er Kabinettsminister, Gouverneur von Dresden und Generalfeldmarschall. Auch ihm ist es zu verdanken, dass der sächsische Barock eine Blütezeit erlebte, holte er doch bedeutende Baumeister nach Dresden und ließ glanzvolle Gartenanlagen gestalten, so die Barockgärten Großsedlitz und Zabeltitz. Doch Wackerbarth konnte nur eine kurze Ruhezeit auf seinem Schloss genießen. Er starb bereits 1734.
Die zweigeschossige barocke Schlossanlage mit einem hervortretenden Mitteltrakt und Walmdach ist streng geometrisch angelegt. Der Mitteltrakt enthält im Untergeschoss einen Gartensaal für 30 Personen. Ein Fontänebecken betont die Mittelachse zum Gartengelände.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Schlosses führt eine Treppe durch den Terrassengarten zum Belvedere auf halber Höhe. Der achteckige Pavillon ist durch zwei geschwungene Auffahrten zugänglich. Sein Zeltdach trägt einen kleinen Dachreiter.
Anfang des 20. Jahrhunderts kam Schloss Wackerbarth in den Besitz von Dr. Tiedemann. Er ließ zwischen 1917 und 1923 Schloss und Gartengelände instand setzen. Nach 1945 diente das Gebäude als Kinderheim, später als Verwaltungssitz des "VEG Weinbau Radebeul". Das Weingut geht auf das 1925 in Radebeul gegründete Staatsweingut sowie das 1952 entstandene "VEG Weinbau Radebeul" zurück. Heute ist das Schloss Sitz des Sächsischen Staatsweingutes. Bis 1957 wurden hier nur Weine gekeltert, 1958 begann auch die Herstellung von Sekt. Das Schloss ist bekannt für seine stilvollen Feste. Daneben stehen Räumlichkeiten für Veranstaltungen und zur Weinverkostung zur Verfügung. In der schlosseigenen Verkaufsstelle können die Besucher selbst aus dem umfangreichen Weinangebot wählen.
Elbradweg |
Am Elbufer entlang zieht sich von Dresden nach Riesa ein Radweg, vorbei am Weingut Hoflößnitz und den Schlössern Wackerbarth, Seußlitz sowie Promnitz. Lohnenswert sind auch kurze Abstecher zu den Schlössern Gauernitz, Scharfenberg, Siebeneichen, Hirschstein und die Albrechtsburg auf der anderen Elbseite sowie Proschwitz im Hinterland. |
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Bildergalerie |
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Schloss Wackerbarth |
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Weinberg am Schloss Wackerbarth |
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